Starbucks: Verfehlte Türenpolitik

Starbucks: Verfehlte Türenpolitik

Keine Ahnung, was alle gegen Starbucks haben. Die Sessel sind gemütlich, der schwarze Kaffee (0,3 für 1,80 Euro) ist günstig, die Atmosphäre angenehm anonym. Ach ja, und WLAN gibt es auch, sogar getunnelt nach London. Besser kann es gar nicht sein, wenn man  sonst sein Leben als ein von der  GEMA-Zensur gegängelter  Internet-Bürger fristet.

Eigentlich könnte ja bei Starbucks alles perfekt sein. Man steht Schlange an der Theke, zahlt an der Theke, kann jederzeit verschwinden. Der grün-weiße Kaffeeröster ist gut für die Dröhnung Zwischendurch.

Nur mit dem Publikum muss man klar kommen. Es ist jung, verdammt jung, und zeigt eindringlich, dass Jugendarmut nicht unbedingt das Top-Thema dort ist. Oft bevölkern Teenie-Scharen, altersmäßig zwischen 13 und 23 zu verordnen, das Lokal am Münsterplatz, schnattern über Teenieprobleme, trinken dabei ihren Mocca-Cookie-Frappuccino für deutlich als vier Euro aus billigen Papp- und Plastikbechern.

Auch Burberry-Schal-tragende Juristendamen jüngeren Datums sind keine Seltenheit. Oftmals verirren sich auch die ein- und anderen Rentnerpärchen und Mütter hierher, toben Kinder durch die Reihen, geschützt durch die Anonymität des Konzepts, auch wenn auf den Bechern die Name der Kunden prangern.

Die gut 30 sind tagsüber oft ratzevoll, hinten gibt es höhere Tische mit Stühlen. Etwa sechs Steckdosen liegen im Raum, vier im vorderen Bereich, eine im hinteren.

“Achtung!!!!, Stolperkante!” prangert an der Tür, schon seit einigen Monaten. Vor fast der gleichen Zeit führte Starbucks dazu auch Nummernschlösser an den Toilettentüren ein. Wer ein dringendes Bedürfnis hat, wird sich ärgern, wenn er mit drückender Blase vor der Türe steht und wiederholt den falschen Code eingibt, den Bon hat er oftmals an der Kasse oder auf dem Tisch zurückgelassen, neben leeren Bechern vom Vorgänger, Plastikmüll und krümeligen Tellern.

Die richtige Nummer steht auf dem Kassenzettel, wird täglich geändert. Das soll vermutlich Fremdpinkler von den an sich sauberen Toiletten abhalten. Problemlos lässt sich der Türcode aber auch an der Kasse erfragen, was das Konzept wieder ad absurdum führt.

Wer auf solche Fummeleien und Gedächtnisanstrengungen keine Lust hat, wer zu Faul ist, die lange Treppe wieder hinabzusteigen: Der Standardcode für das Türschloss lautet übrigens: Häkchen 1 1 1 2

Für Datenfetischisten: Münsterplatz 21  53111 Bonn

Münsterplatz 21  53111 Bonn,

Geöffnet laut Starbucks-Seite:

  • Mo 08:00  –  21:00
  • Di 08:00  –  21:00
  • Mi 08:00  –  21:00
  • Do 08:00  –  21:00
  • Fr 08:00  –  22:00
  • Sa 08:30  –  22:00
  • So 09:30  –  20:30