Bye, Bye Fabiunke

Bye, Bye Fabiunke

Fabiunke1Es gibt Cafés, den trauert man sicherlich einige Zeit noch nach. Es sind meist Kombinationen, die man sich mehr und mehr in Bonn wünschen würde. Café – Concert. Das war die Idee des Fabiunke. Ein großes Schild wies auf das Lokal hin, das etwas versteckt am Frauenmuseum in der Straße im Krausfeld lag. Benannt war es nach dem Großvater Waldemar Fabiunke von Inhaberin Kerstin.

Ehemals bekannt als das Godot, gab es hier offenes WLAN, nette Bedienungen und mehr. Gestern war der letzte Abend des Konzeptetablissements.

Eine französische Sängerin säuselt im vorderen, großen Bereich aus den Lautsprechern. Die Theke nimmt viel Raum ein, die italienische Kaffeemaschine ragt darüber hinaus. Im hinteren Bereich gibt es einen Wintergarten, gefolgt von einer Terrasse mit Korbsesseln und Plastiktischen in Marmoroptik.

„Die Dachterrasse kann bis auf weiteres nicht genutzt werden, steht auf einem Zettel, der große Schiebetür geklebt wurde. Der Fotografenstammtisch sitzt im Wintergarten, an diesem Freitags trifft er sich noch dort.

Es gab eine eigene Teekarte, die Frühstücke trugen Namen, hießen etwa Hans, Anneliese und Bertha. Sonntags war Brunchen angesagt, es gab Buffet.

Vor dem Wintergarten geht es ins Untergeschoss, beleuchtet von einer in der Ecke stehenden französischen Lampe. Dort, im Keller, fanden die Konzerte, Kabarett, Lesungen und andere Events statt, es gab eine offene Bühne. „Kunst gegen Bares“ war nur eines der ausgefallenen und vielfältigen Programmpunkte. Eigentlich fehlte nur noch die zeitlose Backsteinmauer, dann wäre das Geschäft prädestiniert gewesen als eines der Zentren der Bonner Kulturszene. Es war „Mr. Mad & Madsonics“, hinter denen der letzte Vorhang fiel.

Leider lief es nicht. Das Geschäft lag vermutlich zu abseits, mitten im Wohngebiet für zufällige Laufkundschaft. Vermutlich waren die eineinhalb Jahre nicht lange genug, um genug Künstler anzulocken. Vielleicht reichte auch einfach die Bonner Kulturszene nicht aus, um jeden Abend das Geschäft zu füllen, trotz Altstadtnähe.

Einfach nur sehr schade.